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Gedanken zum Advent

    Ein Licht anzünden...

Die sog. „Dunkle Jahreszeit“ ist angebrochen, auch wenn sie hier in Portugal nicht so dunkel ist wie in Deutschland…
Eine innere Stimme sagt uns, dass es jetzt an der Zeit ist, Kerzen anzuzünden.

Es begann vielleicht mit den Laternen der Kinder am Abend des Martinstages. Dann kamen die Kerzen für unsere Verstorbenen im Gottesdienst am Ewigkeitssonntag. Und nun folgt die Adventszeit. Die Kerzen des Adventskranzes wollen uns darauf aufmerksam machen, dass es sich lohnt, auf Gott zu warten und zu hoffen, dass wir von ihm noch etwas zu erwarten haben.

Seit der Geburt Jesu in der Nacht unserer Welt leuchtet Gottes Liebe auf und bringt einen hellen Hoffnungsschimmer. Die Kerzen am Weihnachtsbaum möchten schließlich einen sanften Glanz auf unsere Gesichter legen.

Die Kerze ist ein Zeichen, das uns mit seinem milden, wärmenden, lebendigen Lichtschein sagt: Es ist Gottes Liebe, die uns entgegenleuchtet. Es ist Christus, der mit seinem Licht unser Haus und unser Herz erhellt und es mit seiner Liebe erwärmt.

So wie in den letzten Wochen des Jahres begleitet das Licht der Kerze auch den Lebenslauf des einzelnen Menschen:

Am Tag der Taufe wird ein Licht entzündet - die Taufkerze. An Geburtstagen zünden wir Kerzen an. In der Sterbestunde brennt in vielen Familien das tröstende Licht einer Kerze.

Bei jedem Gottesdienst leuchten die Kerzen auf dem Altar. Sie verlöschen nur am Karfreitag, um dann Ostern wieder angezündet zu werden – wie auch die Osterkerze in der Osternacht/ am Ostermorgen feierlich entzündet wird. Ein Licht, das den Sieg des Lebens über den Tod symbolisiert.

Von der Geburt bis zum Tod in unserem Lebenslauf wie auch im Festablauf des Jahres zeigt uns die Kerze: Wir sind Kinder des Lichtes. Das Zeichen der Kerze erinnert uns daran: Gott will, dass unser Leben hell ist.

Zum Ende des Jahres wünsche ich Ihnen und euch herzlich erhellende und erwärmende Gedanken und Erlebnisse – und dass es uns gelingen möge, Gottes Liebe auszustrahlen!

Mögen wir – nicht nur in der Adventszeit – selber für viele Menschen zum Licht werden. Dann werden auch wir wie die Kerze für sie zu einer Quelle des Lebens und der Liebe.


Tragt in die Welt nun ein Licht,

sagt allen: Fürchtet euch nicht!

Gott hat euch lieb, Groß und Klein

Seht auf des Lichtes Schein.

EG 538,1 (Wolfgang Longardt, 1972)


Eure / Ihre Pastorin

Ute Clamor